Alhambra: (un-)passend!

Obwohl ab acht Jahren handelt es sich dennoch eher nicht um eine Familienspiel. Die Aufgabe klingt schon mal nicht verlockend: Jage möglichst vielen Punkten nach, indem du möglichst gleichartige Plättchen verlegst. Für die dafür notwendigen Bauteile brauchst du Karten unterschiedlicher Farbe. Daraus ergibt sich die Kette: Jage Karten unterschiedlicher Farbe nach, damit du gleichartigen Plättchen nachjagen kannst, um möglichst vielen Punkten nachzujagen. Wow, Punkte, wie toll!? Klar, da schlägt das Kinderherz höher!?

Bewertung: Naja!

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RoboRally: Herrlich chaotisch!

Manchen scheint die Angelegenheit zu glückslastig oder zu chaotisch zu sein. Doch wie langweilig wäre es, hätte man einen perfekten Roboter durch die Fabrik zu steuern. Der Spaß kommt erst daher, dass man eben nicht immer die richtigen Karten auf der Hand hat, sodass man nicht so einfach ans Ziel kommt, aber auch andere Roboter sich plötzlich völlig unvorhergesehen verhalten, weil die Mitspieler ebenfalls mit ihrem Kartenblatt ringen. Ja, manchmal kann man nur linksrum abbiegen oder nicht rückwärts fahren oder kommt nur im Schneckentempo vorwärts, und ja, manchmal verrennt sich auch mal ein Roboter.

Bewertung: Empfehlung!

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Agricola – die Bauern und das liebe Vieh: Massentierhaltung!

Das Ziel ist ein wenig zweifelhaft und passt nicht so recht ins 17. Jahrhundert, in das uns das große Agricola im Jahr 2008 entführt hat: denn das Ziel, sofern man denn auf Punkte spielt, kann nur lauten: Massentierhaltung! In dieser 2-Spieler-Variante des thematischen und komplexen Bauernhofspiels werden keine Bauern mehr ernährt, keine Äcker bewirtschaftet und keine Produktionsketten aufgebaut, sondern es werden einfach nur Tiere gestapelt. Ja: gestapelt! Mit der richtigen Bestallung darf derart viel Vieh auf einem Hoffeld untergebracht werden, dass man sich an die schlimmsten Zustände moderner Agrarindustrie erinnert fühlt.

Bewertung: Naja!

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Räuber der Nordsee: Wikingerhüpfen

In unserem Wikingerdorf hüpfen wir so lange hin und her, bis wir alles für eine Plünderfahrt zusammen haben: Mannschaft, Proviant, Gold und ein wenig Bewaffnung schadet auch nicht. Die Plünderung verläuft dann gänzlich unspektakulär und immer erfolgreich, wenn man mal davon absieht, dass man nicht immer die volle Punktzahl abgreift.

Bewertung: Naja!

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Funkenschlag: elektrisierend!

Wenn die Position Teil des Spiels wird! Man kann nicht nur, man muss heftig mit der Rangfolge Taktieren, will man Erfolg haben. Und das verleiht allen anderen Entscheidungen noch mehr Tragweite: Wann welches Kraftwark kaufen? Wieviele Rohstoffe lagern? Welche Städte ausbauen? Dabei läuft das Spiel rund und flott voran, spielt sich unkompliziert und angenehm interaktiv, ohne dass es zu konfrontativ oder zu lasch wird. Funkenschlag hat einen elektrisierenden Mechanismus, um zu verhindern, dass Führende davonziehen, ohne dass es zum Blackout kommt.

Bewertung: Spitze!

Mage Knight: Monströs!

Die Schachtel? So monströs klobig, dass sie nirgends unterzubringen ist. Die Anleitungen? So monströs umfangreich, dass sich nichts wiederfindet. Die Regeln? So monströs kleinteilig, dass ständig nachgeschlagen werden muss. Der Platzbedarf? So monströs ausufernd, dass es schon zu zweit einen großen Tisch braucht. Das Material? So monströs vielfältig, dass es ein paar Partien braucht, um auch nur einen Überblick zu bekommen. Die Züge? So monströs schwierig und umfangreich, dass es öfter ganz schön dauert (aber man kann während dessen schon selber grübeln).

Bewertung: Nett!

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Imperial Steam: Südbahn-Sim

Das ist mal thematisch! 1837: Der Kaiser von Österreich will eine Eisenbahnstrecke von Wien nach Triest ans Meer, um die Wirtschaft zu stärken und wohl auch fürs Prestige. Wir Unternehmer hoffen daraus Profit schlagen zu können und wetteifern um Gelegenheiten unser Geld zu mehren. Wir starten also in Wien mit einem kleinen Zug, ein paar Rohstoffen und Grundkapital. Nun können wir Arbeiter anheuern, die wir zusätzlich zu den Rohstoffen für den Streckenbau und den Betrieb von Fabriken brauchen, welche wir kaufen können. Wir können Investoren anlocken, indem wir ihnen Anteile an unserem Unternehmen überlassen. Wir müssen einen Bahnhof bauen, wenn die Strecke sich verzweigen soll. Wir können Rohstoffe in kleinen Mengen sofort beziehen oder für später bestellen. Wir können größere Loks kaufen, die längere Züge ziehen können. Bei alledem ist das Geld immer knapp.

Bewertung: Nett!

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Die Crew reist gemeinsam zum 9. Planeten: Schafkopf-Einführung

Kann es eine bessere Hinführung zum Schafkopf geben? Die ersten Missionen dienen lediglich dazu, die Grundregel des Farbebekennens zu lernen, danach werden dann schrittweise die weiteren Konzepte nahe gebracht: Karten suchen, Farben ziehen, Farben freispielen, Trümpfe einsetzen, Schmieren (freie Farbe nutzen), Wenz (ohne Trümpfe stechen) usw. Wenn man nach all diesen Missionen kein Schafkopf spielen kann, wann dann? Zu allem Überfluss bietet das Spiel selbst genügend eigenen Charakter, um es immer wieder hervor zu holen. Obwohl die 50 Missionen sich nach einer endlichen Geschichte anhören, kann man die Missionen eigentlich beliebig oft wiederholen, weil der Grundaufbau so variabel angelegt ist, dass trotzdem keine Runde der vorigen gleicht. Wie Schafkopf halt!

Bewertung: Spitze!

Ubongo: Brettspiel-Tetris

Bei Ubongo spielt man gemeinsam Tetris, wobei gemeinsam nicht ganz korrekt ist, eher nebeneinander her. Es wird die Sanduhr umgedreht und dann versucht jeder sein Feld mit Teilen zuzulegen. Wer fertig ist, nimmt sich zwei Edelsteine. Dass man zusammen spielt merkt man nur daran, dass man mit seiner Figur nicht so weit springen darf, wenn man nicht erster geworden ist. Das war es aber auch schon an Interaktion. Schlussendlich bekommen alle Spieler Edelsteine (sofern sie nicht die Sanduhr reißen), nur die Farbauswahl wird geringer, wodurch gesichert ist, dass das Spiel eng bleibt. Zur Farbgebung der Edelsteine ist allerdings anzumerken, dass diese für Farbenblinde nicht unterscheidbar sind. Das ist umso bedauerlicher, weil das Spiel ansonsten sehr ansprechend gestaltet wurde.

Bewertung: Naja!

Quacksalber von Quedlinburg: Aufgemotztes Drück dein Glück!

Da zieht man Zutat für Zutat aus dem Beutel. Immer wieder und wieder. Ansonsten wird noch ein paar Mal gewertet und eingekauft. Ein wenig Spannung bringt die Phase, wenn der Kessel zu explodieren droht – außer man hat noch das Fläschchen in der Hinterhand, mit dem sich die letzte Knallerbse nochmal schnell aus dem Topf fischen lässt. Dann ist es gleich nur noch halb so spannend. Das alles ist alles ganz nett und die verschiednen Zutaten bringen ein wenig Würze ins Spiel, aber irgendwann reicht es dann auch mit der Zieherei. Immerhin macht des Kindern Spaß.

Bewertung: Nett!